Amtsblatt: Braucht Böblingen einen Windpark?
Am 18. Juli 2023 hat der Stadtrat mehrheitlich die Verwaltung beauftragt – im interkommunalen Verbund zwischen Böblingen, Ehningen und Holzgerlingen – weitergehende Untersuchungen für einen gemeinsamen Windpark zu veranlassen.
Dabei handelt es sich um eine Windpotentialfläche südwestlich von Böblingen entlang der Bundesstraße 464. Das Thema Windpark wurde von der Verwaltungsspitze aufgerufen, weil das Windenergieflächenbedarfsgesetzes des Bundes unser Bundesland verpflichtet, 1,8 Prozent seiner Landesfläche zur Energienutzung auszuweiten. Bekanntlich ist der Ausbau der Windenergie ein zentraler Baustein der Energiewende in Deutschland.
Dieser Beschluss des Stadtrats hat bei einigen Bürgerinnen und Bürger großen Unmut ausgelöst. Es wird befürchtet, dass durch Windräder das Nacherholungsgebiet zwischen der Diezenhalde und Mauren nachhaltig beeinträchtigt wird. Zudem stelle die Errichtung von Windrädern einen inakzeptablen Eingriff in die Natur dar.
Amtsblatt: Altstadtrat Helmut Kurtz mit der Reinhold-Maier-Nadel geehrt
Mit der Nadel werden liberale Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich auf kommunaler Ebene engagiert und Verdienste um die „Graswurzeldemokratie“ erworben haben.
Die Feierstunde fand im Böblinger Rathaus statt. Zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft waren anwesend, um Helmut Kurtz für seine außergewöhnlichen Leistungen zu ehren. Die Laudatio hielt der parlamentarische Staatssekretär Dr. Florian Toncar.
Helmut Kurtz engagierte sich über 30 Jahre vor allem im kommunalpolitischen Bereich und war zuletzt Vorsitzender der FDP-Fraktion im Böblinger Gemeinderat, bevor er das Amt an Dr. Detlef Gurgel abgab und Johannes Peltonen nachrückte.
Die Verleihung der Nadel an Helmut Kurtz würdigt nicht nur seine beeindruckende Lebensleistung, sondern ist auch ein Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger, sich stärker für das Gemeinwohl einzusetzen. Helmut Kurtz ist ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement und zeigt, dass jeder Einzelne einen Beitrag zur positiven Entwicklung unserer Gesellschaft leisten kann. So scheute er auch keine heiklen Themen, wie eine gemeinsame Stadt Böblingen und Sindelfingen, und wünschte sich seit Jahren eine Schloßbergbebauung.
Plätze für Kinder und Jugendliche in Böblingen
In der letzten Sitzungsrunde hat die Stadtverwaltung den aktuellen Spielplatzbericht für Böblingen vorgestellt. Die Verwaltung zeigt darin auf, wie sich die Lage in unserer Stadt in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Außerdem werden darin Maßnahmen beschrieben, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Damit greift die Stadt auch einen Antrag der FDP im Böblinger Gemeinderat auf. Dieser Antrag unserer Fraktion aus dem Jahr 2021 hat zum Ziel, die Spielplatzsituation bei uns zu verbessern.
Der Bericht zeigt neben vielen positiven Entwicklungen aber auch, dass einige Gebiete in Böblingen noch nicht ausreichend Freizeitanlagen für Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Altersgruppen bieten. Um Kindern mehr Möglichkeiten zum Spielen und Entdecken zu bieten, muss hier dringend nachgebessert werden. Ein gut ausgebauter Spielplatz kann Kindern nicht nur dabei helfen, ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern, ihre Kreativität zu fördern und ihre sozialen Fähigkeiten zu entwickeln, sondern bietet auch einen Ort der Begegnung in den Stadtteilen.
Verbesserung der hausärztlichen Versorgung – jetzt!
2020 hatte ich darauf hingewiesen, dass die hausärztliche Versorgung in Böblingen immer mehr in Schieflage gerät. Selbst bei einem rechnerischen Versorgungsgrad von 100 Prozent, wie wir ihn aus dem fachärztlichen Bereich kennen, gibt es noch erhebliche Wartezeiten. Der Versorgungsgrad ist von 90,4 Prozent auf 84,5 Prozent weiter gesunken.
Uns fehlen mindestens 33 Hausärzte.
Bei steigenden Einwohnerzahlen (Wohnungsbauoffensive!) droht Unterversorgung. Was würde wohl passieren, wenn auch noch das ehemalige Krankenhausgelände massiven Bevölkerungszuzug erfahren würde?
Bislang geht man davon aus, dass ein Hausarzt mindestens 1.600 Patienten versorgt. Das war vielleicht früher einmal so, als der Hausarzt noch über der Praxis wohnte und Tag und Nacht zur Verfügung stand. In Zeiten der Work-Life-Integration wollen auch junge Hausärzte keine 60 Stunden pro Woche arbeiten. Das stellt aber die „Planwirtschaft“ auf den Kopf.