deutlich mehr Bildungsgerechtigkeit 

• umgehend einen Kita-Platz für jedes Kind gewährleisten
• zügige Sanierung möglichst vieler Schulen auf sinnvollem Standard
• attraktive Angebote zur Gewinnung von Fach- und Hilfskräften
• Zusammenarbeit der lokalen Schulen mit dem Handwerk fördern auch zur Aufwertung des Handwerks 
• gezielte Maßnahmen zur Unterstützung von Schulabgänger ohne Abschluss 
• modernste Ausstattung der Fachräume an den Schulen mit besonderem Fokus auf Naturwissenschaften
• eine Vorreiterrolle bei digitaler Schulausstattung und Nutzung neuer Lehrmethoden 
• Lehrerfortbildung zur Nutzung digitaler und KI-basierter Lernmethoden

Bildungsgerechtigkeit beginnt bereits im Kleinkindalter. Deshalb sind ausreichend Kita-Plätze eine grundlegende Voraussetzung dafür, um allen Kindern gleiche Startchancen zu ermöglichen und Eltern den Berufsalltag zu erleichtern. Es ist unser Ziel, die Kindertagesstätten und Schulen in Böblingen zeitgemäß und ohne überzogene Standards zu sanieren und auszustatten, um eine qualitativ hochwertige Lernumgebung zu gewährleisten.

Kita-Plätze

Ausreichende Kita-Plätze sind essenziell zur Schaffung von Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder, aber auch zur Entlastung der Eltern und um die Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit zu erleichtern.

Der von den Landesregierungen vorgegebene Betreuungsschlüssel ist ein großes Problem bei der Schaffung von ausreichenden Kita-Plätzen. Trotz der Schaffung neuer Plätze fehlt es an qualifiziertem Personal zur Besetzung der Stellen. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Ausbildung von Personal aktiv (auch finanziell) zu fördern.

Wir müssen die Attraktivität der Stadt Böblingen als Arbeitgeber in diesem Bereich fördern, zum Beispiel durch preiswerten Wohnraum für Kita-Kräfte. 

Zudem müssen wir alles daransetzen, das bereits vorhandene Personal zu entlasten, zum Beispiel durch die Beschäftigung von Hilfspersonal.  

Darüber hinaus wollen wir Privatinitiativen und Vereins-Modelle zur Schaffung von Kita-Plätzen unterstützen und dafür unter Umständen geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung stellen.

Schulen

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde, speziell auch im Handwerk. Hier bedarf es eines gesellschaftlichen Umdenkens hin zu einer Aufwertung des Handwerks gegenüber der akademischen Ausbildung. Von Seiten der kommunalen Ebene muss daher eine viel engere Verbindung aller Schultypen zum lokalen Handwerk gefördert werden. Solides Handwerk hat Zukunft und dient auch der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund.  

Rund 6% der Hauptschulabgänger jeden Jahrgangs besitzen keinen Hauptschulabschluss, Tendenz seit Jahren steigend. Eine Stadt, die wie Böblingen mit ihrer Wirtschaftskraft vom Know How ihrer Bürgerinnen und Bürger abhängt, darf dies nicht akzeptieren. Wir müssen uns das Ziel setzen, diesen Trend zu brechen. Jedes Jahr um 10% besser zu werden, darf kein zu großes Ziel sein. Das gebietet die Chancengerechtigkeit und es ist vorausschauend im Hinblick auf Fachkräftemangel und Reduzierung sozialer Folgekosten. 

Daher fordern wir, durch Maßnahmen wie zum Beispiel Patenschaften, gezielte Fördermaß-nahmen und in Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft, die betroffenen jungen Menschen schon im Vorfeld besonders zu fördern und zu fordern. 

Als attraktiver Standort muss es unser Anspruch sein, modernste Konzepte in allen Schulen umzusetzen. Daher wollen wir Vorreiter bei der Schulausstattung in Hinblick auf das digitale Klassenzimmer sein. Mit dem Digitalpakt 1.0 hat sich viel getan. Aber es muss auch der Service für Hard- und Software für die Schulen sichergestellt werden. Lehrer können dies nicht zusätzlich übernehmen.

Eine der Herausforderungen ist es, die Lehrer zu befähigen, mit neuen Lernmethoden die Möglichkeiten der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz zu nutzen. Denn es gilt: Nur der Laptop oder das Tablet macht noch keinen Schüler besser! Die Stadt muss daher vom Land verpflichtende Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrer in diesem Bereich einfordern.

Neben der Digitalisierung muss auch die Ausstattung – insbesondere der naturwissenschaftlichen – Fachräume an den Schulen an neue Lernmethoden und Technologien angepasst werden. Diese Räume erst im Rahmen einer umfassenden Schulsanierung neu auszustatten, ist für die jetzigen Schüler zu spät.  

Böblingen hat einen erheblichen Sanierungsstau bei nahezu allen Schulen und KiTas. Es macht nach unserer Auffassung keinen Sinn, einige wenige Leuchtturmprojekte mit 120%-Lösungen umzusetzen. Der in Böblingen eingebürgerte Premiumstandard löst unsere Probleme nicht, zumal dadurch die Baukosten stetig steigen. Stattdessen müssen wir mit allem Nachdruck möglichst viele Einrichtungen zügig und kostengünstig sanieren. Wir haben Verantwortung für alle Böblinger Kinder, Erzieher und Lehrkräfte.

Ziel ist eine gute Lernumgebung zu schaffen, eine Erhöhung von Gebühren und Abgaben der Stadt zur Finanzierung eines „Premiumstandards“ lehnen wir ab.