Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung gegen die Stimmen der FDP der Änderung des Bebauungsplans „Herdweg“ im Bereich der Hohenstaufenstraße zugestimmt.
Dadurch wird eine Nachverdichtung in einem Bereich möglich, der zugegebenermaßen dringend bebaut werden muss. Die Grundflächenzahl (GRZ) wird nunmehr jedoch zum Teil um 60 Prozent auf 0,4 erweitert. Für uns ist das zu viel in einem gewachsenen Wohngebiet, in dem alle anderen Eigentümer bislang mit der niedrigeren GRZ zurechtkommen mussten. Auch der Wert einer Bestandsimmobilie hängt mit der Lebensqualität zusammen, die man in einem Quartier genießt, und dies wiederum mit dem Maß der Bebauung. In unseren gewachsenen Wohnquartieren können wir nicht immer weiter nachverdichten. Dies fördert weder die Lebensqualität noch ist das für den Klimaschutz sinnvoll. Einmal abgesehen davon, dass wir ohnehin kaum noch öffentliche Stellplätze haben. Auf der einen Seite wollen wir die Stadt klimagerecht gestalten und Grünflächen erhalten und weitere schaffen und zum anderen wird jede Fläche maximal bebaut und so manche Luftschneise zunichte gemacht. An dieser Stelle müssen wir umdenken.
Unsere Wohnquartiere müssen lebenswert bleiben
Eine sinnvolle Innenentwicklung der Stadt darf nur mit Augenmaß erfolgen. Sie muss den Anwohnern die Möglichkeit geben, sich in ihrer bisherigen Umgebung weiter wohl zu fühlen und sie muss genügend Raum für Grünflächen lassen. An dieser Stelle erwarten wir auch, dass über anstehende Bebauungspläne, z. B. in Dagersheim, nochmals kritisch nachgedacht wird.
Seit Langem mahnen wir zudem an, dass dringend neue Flächen geschaffen werden müssen und eine sinnvolle Außenentwicklung kein Tabu sein darf.
Dr. Detlef Gurgel
FDP-Fraktion